Ihr habt sicher auch schon des Öfteren davon gehört, dass die Fische beim Aufzug von schlechtem Wetter besonders gut beißen sollen. Ja und auch, dass man bei Vollmond besonders gut fängt, aber was ist wirklich an den Behauptungen dran und welche Fakten stecken dahinter?
Wetter vs. Beißlaune
Dass das Wetter Auswirkungen auf die Fische und deren Beißlaune hat, ist den meisten bekannt. So weiß man beispielsweise, dass man an sonnigen Tagen eher glänzende Köder verwenden sollte, da diese das Sonnenlicht verlockend reflektieren. Ist es hingegen recht bewölkt und trüb, so sind auffällige Farben das Mittel der Wahl.
Doch es ist nicht nur die Helligkeit, welche einen Einfluss auf die Beißlaune der Fische hat. Auch die Großwetterlage und die dazugehörigen Hoch- und Tiefdruckgebiete und somit letztendlich der Luftdruck machen sich bei den Fischen bemerkbar.
Was bewirkt der Luftdruck bei Fischen?
Die allermeisten Fische verfügen über eine Schwimmblase, mit welcher sie ihre Tarierung, also ihre Höhenposition im Wasser bestimmen können. Hierbei handelt es sich um eine Art Tasche, welche unterschiedlich stark mit Gas gefüllt ist.
Will der Fisch aufsteigen, so füllt er die Schwimmblase mit etwas mehr Gas, wodurch sich sein Auftrieb erhöht. Dies ist im Übrigen dasselbe Prinzip, mit dem auch ein U-Boot taucht (P.s. Hier gibt es mehr Tierwissen und interessante Fakten!). Durch dieses äußerst sensible Organ bemerkt der Fisch daher direkt, wenn sich am Luftdruck etwas ändert.
Bei welchem Wetter fange ich am besten?
Ein ideales Angelwetter haben wir einige Tage bevor ein Tiefdrucksystem, also oftmals ein Gewitter oder ein Sturm, durchzieht. Sobald das Barometer deutlich zu fallen beginnt, beginnt die beste Fangzeit!
Auf die Frage, woran das genau liegt, gibt es mehrere Antworten. Hierbei sind sich die Experten jedoch noch nicht einig was der wirklich ausschlaggebende Punkt ist oder inwieweit es an der Kombination der Punkte liegt:
- Hungergefühl: Durch den niedrigeren Druck steigt das Hungergefühl der Fische
- Sauerstoffsättigung: Der geringere Luftdruck führt zu einer geringeren Sauerstoffsättigung im Wasser. Um die gewohnte Menge an Sauerstoff aufzunehmen, müssen die Fische daher mehr Wasser durch die Kiemen bringen. Hierfür schwimmen sie mehr und erweitern somit ihren Bewegungsradius, wodurch wiederum auch die Chance steigt, dass sie unseren Köder finden.
- Unwohlsein: Der schnelle Druckanstieg nach dem Schlechtwetter ist für die Fische nicht besonders bekömmlich. Da sie das wissen, fressen sie hier quasi vor.
Fakt ist auf jeden Fall, woran es am Ende auch liegt, ich habe meine größten Zander immer kurz vor einem Schlechtwetter gefangen. Am besten fängt man dabei, solange das Barometer noch fällt. Auf dem Tiefpunkt lässt die Beißlaune dann bereits etwas nach, aber es kommt doch immer wieder zu schönen Fängen.
Sobald das Barometer jedoch wieder spürbar zu steigen beginnt, ist die Fressphase beendet und oftmals beißt in den nächsten Tagen erstmal nichts mehr.
Der Mond und der Luftdruck
Doch nicht nur das Wetter, auch der Mond hat mit seiner Anziehungskraft Einfluss auf den Luftdruck. Der Einfluss ist dabei so hoch, dass er für die Entstehung von Ebbe und Flut verantwortlich ist.
Der größte Einfluss beim Angeln entsteht bei Vollmond. Hier ist der Mond unserem Gewässer am nächsten, wodurch wir den geringsten Luftdruck haben.
Zusätzlich zum Effekt des geringen Luftdrucks kommt auch noch das Mondlicht, welches den Fischen mehr Sicht verschafft und sie unseren Köder einfacher finden lässt.
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Fazit
Wollen wir gut fangen, so lohnt sich auf jeden Fall ein Blick aufs Barometer, den Wetterbericht und auch den Mondkalender. Hierdurch können wir die Effekte des Luftdrucks richtig nutzen und dem nächstes Traumfisch steht nichts mehr im Wege!